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Die sind nicht alle wie sie aussehen...

mit diesen Worten schwächte die Stasi in den 80ern die vermeintliche Bedrohung des Staats durch Punks in der DDR etwas ab. Was es nicht weniger gefährlich machte und einige Punks dennoch in den Knast brachte. Wie es war, in der DDR als nicht staatskonform zu gelten, konnte man eindrucksvoll am 4. Juli im Brückenkopf in Torgau erleben. IG Rock e.V. veranstaltete eine Lesung mit Geralf Pochop und seinem Buch "Untergrund war Strategie" und anschließendem Konzert zweier Punkbands. Als Jugendliche/r in einer Subkultur in der DDR gehörten Verhöre, Überwachungen und andere Repressalien dazu. Viele der anwesenden Jugendlichen hörten sichtlich gespannt zu, was es bedeutete für Meinungsfreiheit, "Anders sein" und das Recht auf ein individuelles Leben einzustehen. 
Die multimediale Lesung war eine Mischung aus Zeitzeugenberichten, Bildern, Musik und Textpassagen, die gelungen miteinander verknüpft wurden. 
Im Anschluss gab es feinen Punkrock. Die Jugendlichen von Körperspannung stehen etablierten Punkbands in nichts nach. Es war klasse! Vielen Dank an alle Beteiligten. So vielfältig gestaltete Erinnerungskultur ist eine gutes Mittel gegen das Vergessen.
Aktuell erleben wir in Hongkong, das man eingesperrt wird, wenn man ein weißes Blatt Papier hoch hält oder seine Meinung äußert, Hongkong möge autonom bleiben. Das darf nachdenklich stimmen.