Was ist eine „Partnerschaft für Demokratie“?

 

Durch das Bundesprogramm werden in ganz Deutschland kommunale Gebietskörperschaften (Städte, Landkreise und kommunale Zusammenschlüsse) unterstützt, „Partnerschaften für Demokratie“ als strukturell angelegte lokale bzw. regionale Bündnisse aufzubauen.

In diesen „Partnerschaften für Demokratie“ kommen die Verantwortlichen aus der kommunalen Politik und Verwaltung sowie Aktive aus der Zivilgesellschaft – aus Vereinen und Verbänden über Kirchen bis hin zu bürgerschaftlich Engagierten – zusammen. Anhand der lokalen Gegebenheiten und Problemlagen entwickeln sie gemeinsam eine auf die konkrete Situation vor Ort abgestimmte Strategie.

Diese werden durch kostenfreie Beratungs- und Coachingangebote begleitet, welche durch die Regiestelle im Bundesamt für Familie und zivilgesellschaftliche Aufgaben entwickelt, koordiniert und gesondert zur Verfügung stellt.

 

Wie arbeitet eine lokale „Partnerschaft für Demokratie“?

 

Den geförderten Kommunen stellt das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend jährlich – mit einer Perspektive von 5 Jahren beginnend ab 2019 – Gelder für einen Aktions- und Initiativfonds zur Verfügung, aus dem konkrete Einzelmaßnahmen finanziert werden können. Hierbei kann es sich beispielsweise um ein Demokratiefest, eine Plakataktion oder aber auch um Lehr- und Informationsmaterialien handeln.

Über die zu verwirklichenden Einzelmaßnahmen entscheidet ein Begleitausschuss, der neben Vertreterinnen und Vertretern aus möglichst allen relevanten Ressorts der kommunalen Verwaltung und anderer staatlicher Institutionen, mehrheitlich mit lokalen bzw. regionalen Handlungsträgern aus der Zivilgesellschaft besetzt wird. Der Begleitausschuss fungiert als strategisch handelndes, zentrales Gremium bei der Umsetzung der lokalen „Partnerschaft für Demokratie“.

 

Zur fachlich-inhaltlichen Koordinierung der Einzelmaßnahmen richten die geförderten Kommunen eine Koordinierungs- und Fachstelle ein, die in der Regel bei einem freien Träger angesiedelt ist. Hier in Nordsachsen ist der Träger das Diakonische Werk Delitzsch/ Eilenburg e.V.. Sie ist für die Steuerung der Umsetzung der lokalen „Partnerschaft für Demokratie“ zuständig, fungiert als Ansprechpartner und trägt zur Bekanntmachung der vor Ort geleisteten Maßnahmen bei.

 

Für Maßnahmen zur Partizipation, Vernetzung und Öffentlichkeitsarbeit werden gesondert Mittel zur Verfügung gestellt. Durch geeignete Maßnahmen soll hiermit die Arbeit der „Partnerschaft für Demokratie“ einer breiten Öffentlichkeit bekannt gemacht und für eine Mitwirkung geworben werden. Im Rahmen der angestrebten Vernetzung sollen zudem zivilgesellschaftliche Akteure im Themenfeld aus der Region an der Entwicklung und Fortschreibung der „Partnerschaft für Demokratie“ aktiv beteiligt werden. Hierzu findet unter anderem ein Mal pro Jahr eine lokale Demokratiekonferenz statt, zu der alle relevanten zivilgesellschaftlichen Akteure, entsprechende Einrichtungen und Verantwortliche aus Politik und Verwaltung eingeladen werden, um partizipativ den Stand, die Ziele und die Ausrichtung der weiteren Arbeit in der Partnerschaft für Demokratie zu reflektieren und zu bestimmen.

 

Zur Stärkung der Beteiligung von jungen Menschen an den „Partnerschaften für Demokratie“ werden darüber hinaus Jugendforen eingerichtet, die von Jugendlichen selbst organisiert und geleitet werden. Zur Umsetzung eigener Maßnahmen werden den Jugendforen gesondert Fördermittel bereitgestellt.

 

Mehr dazu erfahren Sie auf der Seite des Bundesprogramms.

 

Ziele der Partnerschaft für Demokratie in Nordsachsen 2022 bis 2024

Leitziel
Das Zusammenleben der Menschen im Landkreis Nordsachsen ist von Toleranz, Vielfalt und demokratischer Kultur geprägt.


Mittlerziel 1
Im Landkreis Nordsachsen sind regional und inhaltlich vielfältige Möglichkeiten und Aktivitäten zur Beteiligung junger Menschen etabliert.
Handlungsziel 1.1 Junge Menschen haben unter Nutzung vielfältiger Möglichkeiten der Beteiligung vor Ort selbstinitiierte Aktivitäten umgesetzt.
Handlungsziel 1.2 Das Jugendforum Nordsachsen wirkt selbstständig als ein von jungen Menschen getragenes, landkreisweites, jugendpolitisches Netzwerk im Sinne ihrer Interessen.
Handlungsziel 1.3 Mit der Jugendbefragung in Nordsachsen stehen Informationen zu den Lebenslagen, Bedarfen und Wünschen junger Menschen zur Verfügung, die in Maßnahmen mit jungen Menschen münden.


Mittlerziel 2
Im Landkreis Nordsachsen ist eine lebendige, inklusive demokratische Kultur als Basis für das Zusammenleben der Menschen etabliert.
Handlungsziel 2.1 Durch Maßnahmen der formellen und non-formalen Demokratiebildung wie auch der historisch-politischen Bildung sind die Menschen im Landkreis politisch informiert.
Handlungsziel 2.2 Die demokratische Zivilgesellschaft ist in ihrer Position gegenüber Diffamierungen, Neutralitätsanrufungen und Distanzierungsaufforderungen gestärkt. Damit sind auch diskriminierungsbetroffene Gruppen sichtbarer und handlungsfähiger.
Handlungsziel 2.3 Das bürgerschaftliche Engagement im Landkreis ist gefestigt.

 

Mittlerziel 3
Die Fach- und Koordinierungsstelle und das Netzwerk der Partnerschaft für Demokratie haben sich zu einer tragfähigen Innovationsstruktur der Demokratieförderung weiterentwickelt.
Handlungsziel 3.1 Die Bürger: innen sind für demokratische Aktivitäten im Gemeinwesen motiviert.
Handlungsziel 3.2 Die Handlungsfähigkeit der Partnerschaft für Demokratie ist auf der Basis des zivilgesellschaftlichen Austausches befördert.
Handlungsziel 3.3 Die Rolle der Koordinierungs- und Fachstelle sowie das tragende Netzwerk ist strukturell anerkannt.