Am 15. September ist der internationale Tag der Demokratie.
Demokratie ist mehr als eine Staatsform – sie ist ein tägliches Versprechen, dass wir respektvoll miteinander umgehen, Vielfalt anerkennen und Lösungen gemeinsam suchen. Gerade jetzt, wo viele Menschen das Gefühl haben, abgehängt zu sein und gesellschaftliche Debatten härter werden, braucht es Räume, in denen wir zuhören, miteinander sprechen und uns nicht gegeneinander ausspielen lassen.
In Nordsachsen erleben wir, wie wichtig diese Räume sind: Wenn Jugendliche im Jugendforum eigene Projekte entwickeln, wenn Vereine mit Unterstützung aus dem Kleinprojektefonds Veranstaltungen auf die Beine stellen oder wenn bei unseren Dialogrunden Menschen mit ganz unterschiedlichen Hintergründen an einem Tisch sitzen. Jede noch so kleine Aktion kann ein Beitrag sein, unsere Demokratie zu stärken. Denn Demokratie lebt davon, dass wir sie immer wieder neu üben – in Abstimmungen, in Diskussionen, in kreativen Projekten.
Demokratie im Alltag – klein anfangen, groß wirken
Demokratie zeigt sich nicht nur auf großen Bühnen. Sie beginnt im Kleinen:
-
wenn in der Familie alle gemeinsam entscheiden, wohin der nächste Ausflug geht – jede Stimme zählt, egal wie alt,
-
wenn in der Schule Mitsprache bei Klassenfahrten oder Regeln möglich ist,
-
wenn wir im Alltag hinschauen und widersprechen, wenn Menschen diskriminiert werden,
-
wenn wir im Freundeskreis Kompromisse finden und einander zuhören,
-
wenn wir solidarisch helfen, ohne zu bevormunden,
-
wenn wir im Sportverein oder Nachbarschaftsprojekt Aufgaben fair verteilen.
Demokratie bedeutet: Jede Stimme zählt – und jede*r muss die Chance haben, sich einzubringen. Niemandem darf Mitbestimmung abgesprochen werden, nur weil er oder sie bestimmte Dinge nicht kann: nicht laufen, nicht hören, nicht sehen oder sich nicht so leicht ausdrücken. Entscheidend ist, dass wir Räume schaffen, in denen alle beteiligt sind – mit ihren Fähigkeiten, Perspektiven und Stärken.
Werte, die tragen
Aus christlicher und diakonischer Sicht gilt: Nächstenliebe ist nicht begrenzt auf Herkunft, Religion oder Status. Sie ist ein Auftrag an uns alle, für ein faires und würdiges Miteinander einzustehen. Auch wenn Gesellschaft nicht immer einfach oder gerecht ist – gerade dann ist es umso wichtiger, dass wir uns einsetzen.
Darum feiern wir heute nicht nur einen Tag der Demokratie, sondern auch ein Versprechen:
Wir stehen füreinander ein. Wir lassen uns nicht entmutigen. Wir gestalten Zukunft – vielfältig, respektvoll, gemeinsam.
Und ganz praktisch: Mit dem Jugendfonds und dem Kleinprojektefonds gibt es in Nordsachsen Fördermöglichkeiten, um Ideen in die Tat umzusetzen – für Vielfalt, Mitbestimmung und Demokratie vor Ort.
